Informationen zu den Hausarztverträgen

Sicher sind Sie in den letzten Monaten von unseren Fachangestellten auf die Teilnahme an einem sogenannten „Hausarztvertrag" ihrer Krankenkasse angesprochen worden. Wir können uns vorstellen, dass bei der Gelegenheit die Frage auftaucht, warum wir Sie schon wieder mit diesem Papierkram belästigen. Daher möchten wir noch einmal darstellen warum es uns wichtig ist, Ihnen diese Verträge anzubieten:

Aufgrund der demografischen Entwicklung und einer für Studierende im Vergleich zu anderen ärztlichen Tätigkeiten deutlich geringeren Attraktivität des Fachbereichs „Allgemeinmedizin" ist schon in absehbarer Zeit ein Mangel an Hausärzten zu erwarten. Diese Entwicklung sehen wir nicht nur im ländlichen Bereich, sondern bereits in Bochum. Hier sind über die Hälfte der Hausärzte älter als 55 Jahre, und die ersten potentiellen Ruheständler finden keine Nachfolger für ihre Praxis. Die medizinische Versorgung einer statistisch gesehen immer älter werdenden Bevölkerung wird sich dann deutlich verschlechtern.

Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern und den Beruf des „Arztes für die ganze Familie" mit all seinen Aufgaben wie auch Haus- und Heimbesuchen für die Kollegen in der Ausbildung wieder attraktiver zu machen, hat der Gesetzgeber vorgesehen, die Position der Hausärzte zu stärken. Diese sollten ihre Leistungen, ohne den Umweg über die Kassenärztliche Vereinigung, direkt mit den Krankenkassen abrechnen können. Durch eine Verringerung des bürokratischen Aufwandes, sollte den Hausärzten wieder mehr Zeit für die Patienten bleiben. Insgesamt sollte die verantwortungsvolle Tätigkeit gerechter und nachvollziehbarer honoriert werden. Gleichzeitig sollte die sogenannte Lotsenfunktion des Hausarztes als erster Ansprechpartner für die Patienten und als kompetenter Berater bezüglich weiterer fachärztlicher Behandlungen gestärkt werden. So sollten letztlich auch unnötige Doppeluntersuchungen und Kosten vermieden werden.

Nachdem die Umsetzung der Verträge von den meisten Krankenkassen trotz eindeutiger Gesetzeslage so lange wie möglich boykottiert wurde, sind die Verträge nun durch ein Schiedsverfahren für alle Kassen vom Gesetzgeber durchgesetzt worden. Wir freuen uns, die Anforderungen, die an die teilnehmenden Ärzte gestellt werden, erfüllen zu können. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir in diesen Verträgen eine bessere Vergütung für Ihre Behandlung erhalten, aber nur so können wir erreichen, dass sich auch in Zukunft noch Medizinstudierende finden, die sich gerne für diesen schönen Beruf entscheiden und uns unsere Nachwuchssorgen nehmen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich in diese Hausarztverträge einschreiben würden. Sie können sicher sein, dass Sie bei uns mit gleichbleibender Behandlungsqualität rechnen können, egal wie Sie sich im Einzelfall entscheiden!